Sind die aufblasbaren Rümpfe von Tiwal-Segelbooten empfindlich?

Tiwal-Boote wurden unter den unterschiedlichsten Bedingungen getestet und haben sich bewährt. Zu diesen Testbedingungen gehörten Starkwind, Seegang mit kurzen und langen Wellen, An- und Ablegen an anspruchsvollen Ufern mit Felsen und UV-Beständigkeitstests. Seit 2021 haben wir die Verfahren zur Herstellung unserer Rümpfe weiterentwickelt, um ihre Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit zu verbessern.

Mehrschichtiger Aufbau

Die Rümpfe von Tiwal 2 und Tiwal 3 sind an verschiedenen Stellen mit unterschiedlichen Materialien verstärkt. Die Seiten der Rümpfe werden durch eine Deckschicht aus gelbem PVC widerstandsfähiger gemacht. Darüber hinaus schützt ein breiter Streifen, wie er beim Rafting verwendet wird, die Unterseite der Rümpfe vor dem Abrieb, der beim An- und Ablegen auftreten kann.

Robustheit aufblasbarer Rümpfe

Zwar werden Schlauchboote vor allem wegen ihrer Leichtigkeit und einfachen Handhabung eingesetzt, aber sie werden auch wegen ihrer Robustheit geschätzt! So verwenden Feuerwehrleute, die Seenotrettung und Segelschulen motorisierte Schlauchboote, weil sie kollisions- und stoßfester sind als herkömmliche Boote aus GFK oder Polyethylen. Auch können beispielsweise Rafting-Flöße und -Reifen leicht durch Felsen und Steine in den Stromschnellen rutschen.

Versuchen Sie mal, einen aufblasbaren Basketball gegen eine Wand zu werfen, und machen Sie dasselbe mit einem Polyesterobjekt. Was macht sich besser? 😉

Fertigung mittels Verschmelzung

Die aufblasbaren Drop-Stitch-Rümpfe der Tiwal-Jollen werden seit 2021 mithilfe einer Verschmelzungstechnik hergestellt. Das funktioniert wie folgt…

Fusion Drop Stitch inflatable sailboat double layer

Um eine hohe Belastbarkeit des Rumpfes zu erreichen, bestehen die Oberflächen bei Tiwal-Segelbooten aus zwei PVC-Schichten – sowohl auf dem Deck als auch im Unterwasserbereich.

Bisher wurden diese beiden Schichten mit Klebstoff beschichtet, bevor sie miteinander verbunden wurden. Bei der Verschmelzungstechnik wird nun die Oberfläche der beiden PVC-Schichten mithilfe eines Ultraschallverfahrens bis zum Schmelzpunkt erhitzt. Dann werden sie unter Druck miteinander in Kontakt gebracht. Auf diese Weise werden die beiden Membranen zu einer einzigen verbunden.

Mit dieser neuen Technik wird also aus einem “Sandwich” aus Membran, Klebstoff und Membran eine einzige Membran aus einem einzigen Material, ohne Klebstoff.

Das Ergebnis ist eine erhebliche Gewichtsersparnis, die je nach Modell zwischen 10 und 15 Prozent des Rumpfgewichts beträgt.

Die beiden PVC-Schichten sind nun miteinander verschmolzen und fest miteinander verbunden, wobei die Klebstoffgrenzschicht, die eine leichte Flexibilität aufwies, entfernt wurde. Dies macht den aufgeblasenen Rumpf noch steifer und sorgt für bessere Segeleigenschaften des Bootes. Dadurch sind die Tiwal-Jollen noch reaktionsfreudiger und schneller.

Als kleines Extra lassen sich die Rümpfe sogar noch leichter rollen, da die fehlende Schichtdicke des Klebers sie nach dem Ablassen der Luft flexibler macht.

Verbindung durch Thermoschweißen

Ebenfalls seit 2021 werden die Luftkammern der Tiwal-Rümpfe aus Drop-Stitch-Material durch Thermoschweißen zusammengefügt.

Dropstitch hull welding technology

Eine erste Verbindung des Rumpfes wird klassisch mit Klebstoff hergestellt. Anschließend wird ein PVC-Verbindungsstreifen hinzugefügt, um die Haltbarkeit der Verbindung an allen wasserdichten Verbindungsstellen durch ein Thermoschweißverfahren zu gewährleisten.

Technisch gesehen wird die PVC-Oberfläche durch einen Hochtemperatur-Luftstrahl auf ihre Schmelztemperatur gebracht. Dann wird der Verbindungsstreifen durch Druck auf den Rumpf aufgebracht. Der Verbindungsstreifen ist danach endgültig verschweißt und garantiert, dass die Verbindung im Laufe der Zeit absolut wasserdicht bleibt.

Dieses Verfahren sorgt für eine sehr hohe Zuverlässigkeit und eine längere Lebensdauer des aufblasbaren Drop-Stitch-Rumpfes.